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Reizdarm oder Darmträgheit

➡️ Wo liegt der Unterschied? Kann man beides haben?

Hast du Verdauungsprobleme und fragst dich ob es nun ein Reizdarm ist oder einfach nur eine träge Verdauung? Ich kenne das Problem!

Die Symptome von Reizdarm und einer Darmträgheit können sich erstaunlich ähneln und doch steckt anderes dahinter. Wenn du wissen willst, wie du die Unterschiede erkennst und warum die Ernährung dabei so eine große Rolle spielt, bist du hier genau richtig.

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Bild von Matthias Wiesmeier
Matthias Wiesmeier

Autor vom Buch „Keto gegen Reizdarm“. Persönliche Erfahrungen aus über 30 Jahren Reizdarm-Beschwerden.

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    reizdarm oder darmträgheit

    In Kürze

    Was ist eigentlich ein Reizdarm?

    Ein Reizdarm ist kein organischer Defekt, sondern eine Funktionsstörung des Darms. Das bedeutet, der Darm arbeitet an sich normal, aber reagiert überempfindlich auf Reize wie bestimmte Lebensmittel, Gase oder sogar Dehnungen der Darmwand.
    Typisch sind Bauchschmerzen, Blähungen und ein wechselnder Stuhlgang – mal Durchfall, mal Verstopfung oder beides im Wechsel. Auch Völlegefühl und Druck im Unterbauch sind häufig. Viele beschreiben es so, als würde der Bauch „verrückt spielen“.

    Die Diagnose wird meist gestellt, wenn keine organische Ursache gefunden wird, die Beschwerden aber dauerhaft bestehen. Und genau hier fängt das Missverständnis an: Nur weil kein Tumor oder keine Entzündung gefunden wird, heißt das nicht, dass es „psychisch“ ist. Ich halte nichts von diesen Theorien, dass Reizdarm durch Gedanken, Stress oder Angst entsteht. In meinem Fall war die Ernährung der Schlüssel.

    Und was bedeutet Darmträgheit?

    Von einer Darmträgheit spricht man, wenn der Darm einfach zu langsam arbeitet. Der Stuhl bleibt zu lange im Dickdarm, verliert Wasser und wird dadurch hart. Das führt zu seltenem oder anstrengendem Stuhlgang, manchmal nur alle paar Tage.
    Im Gegensatz zum Reizdarm gibt es dabei oft keine starken Schmerzen. Viele merken einfach, dass „nichts weitergeht“. Typische Auslöser sind ballaststoffarme Ernährung, zu wenig Bewegung, Medikamente oder schlicht ein träger Darm.
    Ich kenne das selbst noch von früher. Wenn ich mich nicht bewegt oder unregelmäßig gegessen habe, wurde der Stuhl träge und hart. Sobald ich dann wieder auf Low Carb umgestellt habe, normalisierte sich das schnell.
    matthias-wiesmeier-keto
    Matthias Wiesmeier
    Autor von "Keto gegen Reizdarm"

    Reizdarm oder Darmträgheit: Unterschiede

    Der wichtigste Unterschied liegt im Schmerz. Beim Reizdarm stehen Schmerzen, Druck und Blähungen im Vordergrund. Bei Darmträgheit dagegen ist der Hauptpunkt, dass einfach zu wenig oder zu harter Stuhl entsteht, oft ohne große Beschwerden.
    Wenn du also regelmäßig Bauchschmerzen hast, die sich nach dem Toilettengang bessern oder verschlimmern, spricht das für einen Reizdarm. Wenn du dagegen eher selten Stuhlgang hast, viel pressen musst oder das Gefühl hast, nie richtig „leer“ zu werden, spricht das eher für Darmträgheit.

    Beides kann aber auch zusammen auftreten, es muss also nicht immer das eine ODER das andere sein. Das nennt man dann Reizdarm mit Verstopfungs-Typ (IBS-C). Dann ist der Darm gleichzeitig überempfindlich und langsam.

    Kann man beides gleichzeitig haben?

    Ja, absolut. Viele mit Reizdarm merken, dass ihre Verdauung mal zu schnell und mal zu langsam läuft. In solchen Fällen ist es oft eine Mischung aus beidem.

    Ich hatte lange den verstopfungsbetonten Reizdarm. Erst als ich meine Ernährung konsequent umgestellt habe, wurde klar, wie viel der Darm eigentlich mit dem Essen zu tun hat. Sobald ich Kohlenhydrate reduziert und auf Low Carb bzw. Keto gewechselt habe, verschwanden diese ständigen Schwankungen.

    Wie Ernährung hier eine Rolle spielt

    Bei beiden Formen – Reizdarm und Darmträgheit – ist die Ernährung der Schlüssel. Viele reagieren empfindlich auf FODMAPs, also schwer verdauliche Kohlenhydrate, die Gase und Blähungen verursachen.
    Das Spannende:

    Eine Low Carb oder ketogene Ernährung ist automatisch FODMAP-arm. Man muss sich also nicht ständig merken, welche Lebensmittel man darf oder nicht. Der Darm wird entlastet, Gärprozesse gehen zurück und der Stuhl wird gleichmäßiger.

    Ich habe das selbst erlebt. Vor meiner Umstellung hatte ich ständig wechselnden Stuhl, mal wässrig, mal gar nichts. Nach wenigen Wochen Low Carb war der Bauch ruhig und ich hatte endlich das Gefühl, dass mein Körper wieder im Gleichgewicht ist.
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    Matthias Wiesmeier
    Autor von "Keto gegen Reizdarm"
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    Was tun bei Darmträgheit oder Reizdarm?

    Wenn du beides hast oder dir unsicher bist, hilft es, dich langsam heranzutasten. Beobachte, wie dein Darm auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Teste für ein paar Wochen, wie dein Körper auf Low Carb reagiert. Viele merken schon nach wenigen Tagen eine Verbesserung.
    Achte darauf, genug Wasser zu trinken und dich regelmäßig zu bewegen. Auch natürliche Hilfen wie Flohsamenschalen können unterstützen, ohne den Darm zu reizen.
    Bei Reizdarm kann zusätzlich eine Zeit lang eine FODMAP-arme Ernährung helfen, um herauszufinden, was du individuell verträgst.
    Wann zum Arzt?

    Wenn du Blut im Stuhl, ungewollten Gewichtsverlust oder anhaltende starke Schmerzen hast, solltest du das unbedingt abklären lassen. Auch wenn du über 45 bist und neu solche Beschwerden bekommst, ist ein Check sinnvoll.

    Aber in den meisten Fällen steckt keine gefährliche Erkrankung dahinter. Der Darm reagiert einfach auf die Ernährung – und das lässt sich positiv beeinflussen.

    Produkte aus der Apotheke?

    Wenn der Darm einfach nicht in Schwung kommt, kann man zusätzlich ein bisschen nachhelfen. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Movicol gemacht. Der Wirkstoff heißt Macrogol und sorgt dafür, dass der Stuhl weicher wird, indem er Wasser im Darm bindet. Dadurch kann sich die Verdauung ganz natürlich wieder bewegen, ohne dass man krampfartig pressen muss.
    Es gibt auch günstige Generika mit demselben Wirkstoff, die genauso gut wirken. Movicol ist vor allem bei Darmträgheit oder chronischer Verstopfung hilfreich, weil es den Darm sanft anregt, ohne ihn zu überreizen. Das Mittel kann sogar dauerhaft eingenommen werden, wenn die Verstopfung chronisch ist.
    Bei Reizdarm hilft es weniger gegen die Schmerzen selbst, aber wenn der Darm durch Macrogol regelmäßiger arbeitet, werden die Reizdarm-Symptome meist deutlich schwächer. Kombiniert man das mit einer Low Carb oder ketogenen Ernährung, kann man die Beschwerden in vielen Fällen weitgehend ruhigstellen.
    Ich würde grundsätzlich keine teuren „Reizdarm-Produkte“ empfehlen, die schnelle Wunder versprechen. Solche Mittel sind oft reine Geldverschwendung. Wenn du etwas aus der Apotheke brauchst, dann ist Movicol (Macrogol) für mich das einzige Produkt, das wirklich Sinn ergibt – alles andere regelt die Ernährung.

    Zusammenfassung

    Reizdarm und Darmträgheit sind zwei unterschiedliche Dinge, können sich aber überschneiden. Der Reizdarm zeigt sich vor allem durch Schmerzen, Blähungen und wechselnden Stuhl. Eine Darmträgheit bedeutet, dass der Darm zu langsam arbeitet, meist ohne starke Schmerzen.
    Beides kann gleichzeitig vorkommen. Der wichtigste Hebel liegt aber in der Ernährung. Eine Low Carb oder ketogene Ernährung ist automatisch FODMAP-arm und kann den Darm beruhigen.
    Ich persönlich habe durch die Umstellung auf eine ketogene, alltagstaugliche Ernährung meine Reizdarmprobleme vollständig in den Griff bekommen. Wenn du magst, probiere es selbst ein paar Wochen aus. Dein Körper zeigt dir schnell, ob es dir guttut.
    Am Ende geht es darum, dass du dich wieder wohl fühlst, ohne ständige Verdauungsprobleme, ohne Schmerzen und ohne Angst vor der nächsten Mahlzeit.

    Quellen: